Hüttenwochenende in Laterns

Viel Schnee, Schokolade und viele Kinder – aber wenig Bier.

Vom 8. bis zum 10. März hat die Flotte Bodensee ihr traditionelles Hüttenwochenende veranstaltet. Dass es im Nordstau des Alpenmassivs viel Schnee gibt, war ja seit den Schreckensmeldungen vom Dezember allen bekannt. Und so war der Weg hin zu Marienruh auch dieses Jahr nur zu Fuß und mit dem Schlitten zu erreichen. So richtig winterlich war es dennoch nicht mehr, denn die Temperaturen gingen jeden Tag deutlich ins Plus und der Sonntag brachte mit dem Sturmtief Eberhard nicht nur kräftigen Wind, sondern auch einiges an Regen. So kam das Gemütlichkeits-Erlebnis beim Eintreten in die Hütte dieses Jahr nicht daher, dass man der Winterkälte draußen entflohen war, sondern eher einer gewissen April-Usseligkeit. Gemütlich war es drinnen allerdings wie immer: leckere Graupensuppe mit Brot zum Abendessen, Knabberzeug, Schokolade, Wein und das gute Mohrenbräu aus Lindau, das Bernd und Isolde in Kisten mit dem Schlitten zur Hütte geschleppt hatten.

Lebendig war es wie schon länger nicht mehr: Sieben Kinder hatten wir dieses Jahr an Bord, die Kleinste konnte gerade laufen. Konsequenter Weise gab es am nächsten Tag eine Menge Schlittenfahrer, die ein vergnügt quiekendes oder ängstlich dreinschauendes Kleines vor sich sitzen hatten und, solange der aufziehende Frühling den Schnee noch nicht völlig zu Sulz aufgeweicht hatte, teilweise wie die Seeräuber die 3,5 km lange Rodelpiste durch den Wald nach unten bretterten. Viele hatten am Nachmittag genug von Ski und Rodel, und so traf man sich in der guten Stube oder in der Küche zu Kaffee und Kuchen, Geschichtenvorlesen und UNO spielen. Oder man half dem Chefkoch Jürgen dabei, das Abendessen vorzubereiten: Salat, Hähnchenschlegel und ein leckerer Gemüsereis, Obstsalat und Vanilleeis zum Nachtisch. Obwohl 5 Kisten Bier da waren, obwohl einige der Anwesenden noch gar keinen Alkohol durften, einige nicht wollten und einzelne aufgrund Krankheit gar nicht kommen konnten – das Bier wurde knapp….

Nach dem Essen bedankte sich unsere Flottenchefin Yvonne im Namen alle Anwesenden mit kleinen Präsenten bei allen, die in besonderer Weise zum Gelingen der Hütte jedes Jahr aufs neue beitragen: Trixi und Wolfgang Eble mit Kerstin und Winifred und deren Familien für die Organisation insgesamt, aber auch bei Herbert und Rosi Wolf, Isolde und Bernd Miller und Oliver und Martina Lenz, die jedes Jahr für Wein, Bier, Wasser und Saft sowie Kuchen sorgen.

Als die Kleinsten im Bett waren, räumten wir im Speisesaal zwei Tische frei und spielten „Schokolade auspacken“. Oliver hatte eine 300g-Packung Milka dick und gründlich verpackt, der Würfel kreiste mit viel Tempo und anfangs kam gefühlt kaum jemand mal weiter als bis zum Anziehen von Mütze, Schal und Handschuhen, bevor der Würfel das nächste Mal eine „sechs“ zeigte. Irgendwann kam die Schokolade dann doch zum Vorschein und seltsamerweise: als jeder mal ein kleines Häppchen hatte, wendete sich die Hoffnung vieler von „Bitte, bitte, eine Sechs!“ zu „Bitte, bloß keine Sechs!“. Was im Prinzip genauso lustig war.

Da der Sonntag dann mit richtigem „Schietwetter“ losging, waren viele am späten Vormittag schon dabei, sich auf die Heimfahrt zu rüsten. Und so mancher fuhr am frühen Mittag dann noch in Bonacker bei der neu eingerichteten Hofsennerei von Cornelia und Jakob Matthis vorbei, um von dem köstlichen Bergkäse vom letzten Sommer zu kaufen.

Danke an Trixi und Wolfgang und alle, die zum Gelingen eines wieder einmal wunderbaren Hüttenwochenendes beigetragen haben!

Erika Beyerle