– wer nicht wagt, der … hat schon verloren –
Pfingst-Sternfahrt 2021 der Flotte Bodensee
Aufgrund der Pandemie, der daraus folgenden restriktiven Grenzbestimmungen zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie der fast täglich geänderten Vorschriften in den einzelnen Bundesländern und Landkreisen war auch dieses Jahr eine offizielle Planung nicht zu organisieren. Daher war wieder Spontanität gefragt.
Am Pfingstsamstag hat noch niemand die Initiative ergriffen – obwohl es beständig mit 3 bis 4 Bft bei Sonnenschein geblasen hat. Nein, so kann es nicht weitergehen – die Bodensee-Folkeboot-Segler sind in einer Gruppe digital vernetzt und so konnten wir extrem kurzfristig in den Hafen an der Haltnau in Meersburg einladen. Der Hafenmeister hatte am vorigen Tag der Hafenöffnung – ja, so knapp war das – erst 2 Gastboote und hat uns auf Anfrage willkommen geheißen. Voraussetzung war allerdings ein maximal 24 Std. alter negativer Corona-Schnelltest. Also an Abend noch schnell einen Test an offizieller Stelle und am Sonntag Vormittag sind wir – Bernd und Isolde – los mit dem ‚Kleinen Blaupfeil‘.
Der Regen hat gerade aufgehört und der Wind war ausreichend, um Strecke zu machen – für uns ca. 16 sm aus Nonnenhorn am Bayerischen Ufer bis ins Baden-Württembergische Meersburg. Die Bedingungen waren sehr abwechslungsreich, da jede Wolke länger anhaltende Böen im Gepäck hatte. Am Spätnachmittag konnten wir standesgemäß unter Segel in den Hafen einlaufen. Ruedi und Bea mit der ‚Solvejg‘ (SUI 40) aus Romanshorn in der Schweiz waren schon da und es gab herzliche Begrüßungen (allerdings ohne Knutschen). Später kam noch Erika mit Ihrer Bacchus (GER 220) aus Konstanz einhand mit einem gewohnt souveränen Hafenmanöver an die Dalben. Mehr Boote sind es dann nicht geworden, aber für uns war es für diese Zeit ein außergewöhnliches Ereignis. Wieder Freunde treffen, wieder richtig im Restaurant Essen gehen… Nach einem Spaziergang in den Weinbergen haben wir den Blick über den See auf die – Dank der unsteten Wetterlage – frisch verschneiten Schweizer Berge – genießen können. Der Rotwein auf der Hafenmole beim Sonnenuntergang war dann noch das I-Tüpfelchen.
Gut, dass die Raben es am Morgen noch nicht geschafft haben, die frisch gelieferten Backwaren aus der abgedeckten Kiste zu holen – so war uns ein ausgiebiges Frühstück vergönnt. Dann hieß es Abschied nehmen und Auslaufen – wir wollten ja vor dem großen Regen am Spätnachmittag wieder im Heimathafen sein – und unsere Schweizer Freunde wollten nicht in Quarantäne, die nach über 24 Std. im Ausland gedroht hätte. Für uns hat es nach anfänglich notwendiger Unterstützung vom Flautenschieber dann doch noch für ein würdiges Heimkommen unter Segeln gereicht.
Bernd Miller
F GER 998 Kleiner Blaupfeil
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