Abwechslungsreiche Pfingststernfahrt auf dem Bodensee…

Wie jedes Jahr treffen sich die Folke-Bötler vom Bodensee an Pfingsten zu einer Sternfahrt mit Flotillensegeln, zwei Übernachtungen und Landprogramm. Diesmal war der erste Treffpunkt für die zehn teilnehmenden Crews am Samstag Güttingen in der Schweiz. Der kleine Hafen ist  am Wochenende sehr gemütlich, unter der Woche sorgt ein angrenzendes Kieswerk eher für Unruhe. Die Wassersportvereinigung Güttingen empfing uns sehr gastfreundlich – mit reservierten Plätzen, Bewirtung im Clubheim und der Möglichkeit zur Grillbenutzung. Die Anreise war für meisten Crews eher windarm. Die beiden letzten Schiffe bekamen dann allerdings schon die ersten Böen des aufziehenden Gewitters und hatten deshalb recht mühevolle und etwas abenteuerliche Anlegemanöver. Der Platzregen und anschließende Hagel waren der Grund, dass der Willkommens-„Apero“ – wie die Schweizer sagen, im Clubheim der Wassersportvereinigung Gütttingen eingenommen wurde. Bis zum „Grillieren“ (auch das ist Schweizer Deutsch), war es zum Glück wieder trocken, und Heinz, der Gatte unserer Obfrau, konnte seinem Hobby frönen und unser mitgebrachtes Grillgut zubereiten. Für den Sonntag hatten Obfrau Yvonne und Heinz eine wunderschöne Wanderung in einen naturnahen Eichenwald für uns ausgesucht. So beschäftigten wir uns für eine zeit lang nicht mit Groß- und Fockbäumen sondern mit Biotopbäumen und Totholz. Wir erfuhren auf dem Lehrpfad einiges über den Waldumbau und naturnahe Waldwirtschaft.

Die Überfahrt nach Friedrichshafen gestaltete sich anfangs sehr zäh – der Wind war eher ein Hauch – bis uns dann kurz vor dem Hafen doch noch die „Bise“ (Schweizer Begriff für einen teils böigen Nord-Ostwind) abholte. Der Hafenmeister hatte für  uns alle an einem Steg Plätze reserviert. Im Clubrestaurant des Württembergischen Yachtclubs speisten wir vorzüglich bevor wir den Abend mit einem Spaziergang und einem Hock auf dem Steg bei gutem Rotwein – und was die Bilge so hergibt – ausklingen ließen.

Am nächsten Morgen ein weiterer höchst interessanter Programmpunkt: Das Schulmuseum in Friedrichshafen. Zurückversetzt in die Klosterschulen des Mittelalters und später die Pultschulbänke des 19. und 20. Jahrhunderts übten wir die altdeutsche Schrift – die manche von uns noch in der Schule selbst kennengelernt haben. Wir alle gaben uns größte Mühe, dass uns der Lehrer, in dessen Robe Bernd kurz schlüpfen durfte, nicht mit Ohrenkappe auf den ‚Strafesel‘ setzen musste. Zum Abschluss noch ein Eisbecher im Hafen und dann allgemeiner Aufbruch Richtung Heimathafen.

Eine sehr schöne, von unserer Obfrau bestens organisierte Pflingststernfahrt mit der uns Folkies eigenen Geselligkeit ging rasend schnell vorbei. Es ist doch immer wieder schön: Ein Wochenende auf und am Bodensee – mit guten Freunden und schönen Booten!

Isolde Miller, GER 998

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