Meersburger Pokalregatta / Zwei Berliner am See
Irgendwann im Frühjahr kam Rainer auf die Idee, lass uns doch mal zum Bodensee Regatta fahren….
Regattakalender aufgeschlagen, prima, Anfang Juni „Meersburger Pokalregatta“, Elly angerufen, ob wir ein Folke für diese Wettfahrten bekommen könnten, Antwort ja, wisse aber noch nicht welches, egal wir buchten.
Kleines verträumtes Hotel direkt an der Seepromenade in Meersburg war für ein paar Tage unser zu Hause. Rainers Frau Gaby war mitgekommen, um auf uns „wilde Berliner“ aufzupassen und Familienbesuche zu machen. Freitag, am späten Nachmittag zum Yacht Club Meersburg, wunderschöner Club mit sehr geschütztem Hafen.
Ich muss dazu sagen, dass ich das erste Mal am Bodensee war, es war beeindruckend! Allerdings, das Wasser auch, spiegelglatt, Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Nach grossem „Hallo“ mit der Flotte, begrüsste uns Rolf Huber, mit Blick auf das Wasser, „Ihr seid doch nicht etwa zum Segeln hergekommen?“
Ja, wir wollten Segeln, aber der Wind?? Nach und nach trudelten alle „Folkies“ im Hafen ein. Reges Treiben herrschte nun an der Kaimauer, die Boote wurden entladen. Ich dachte ein 4-stöckiges Wohnhaus in Berlin wird entsorgt?! Aber Fehleinschätzung, denn die Segler benutzen ihre Schiffe als „Hotel“, bei Regatten und für schöne Wochenendtouren. Wir Berliner kennen das nicht mehr, wir sind ja Abends wieder zuhause.
Elly stellte uns dann Friedrich mit seiner FG 729 vor, mit der wir die Regatta segelten. Erst einmal wieder ausräumen, dann mit Bandmass und Zollstock einstellen, wenn es was zum Einstellen gab. Alles O.K., wunderschönes Folke, nochmals vielen Dank an Dich Friedrich. Nach kurzem Essen und Bier, nachgefragt, ob es ein Programm gibt? Antwort: „Morgen Samstag, danach Steuermannsbesprechung um 11.00 Uhr“. Na, ein bisschen spät aber die Bodenseer wissen schon warum.
Samstag früh im Club angekommen, Regensachen dabei, dicken Pullover, dann Steuermannsbesprechung. Kein Wind, Sonne pur, herrliche Temperaturen, na ja, vielleicht Start um 13.00 Uhr. Kein Wind, Flachwasser.
Ich dacht ja immer der See hat Wind, aber denkste, entweder spiegelglatt oder Starkwind mit blinkenden Lichtern am Hafen.
Was machen also Folkebootsegler in dieser Situation. Quatschen, quatschen, herrlich auf dem Rasen liegen, gedöst und wunderbare Gespräche geführt, wir kannten in kurzer Zeit alle Segler.
Um ca. 15.00 Uhr 3x Tut, „Wettfahrten“ für heute beendet. Anschliessend wunderbares Spanferkel- Essen, Bier, Kaffee, wir gingen trotzdem zufrieden ins Hotel.
Sonntagmorgen, jetzt geht es los. Leichte Brise 2-3 Bft, raus auf den See. Start um 11.00 Uhr, keine Probleme, keinen Frühstart, keine schwarze Flagge. Rainer an der Pinne, ich an den Schoten, Friedrich als Mittelmann fürs Gewicht.
Rainer, wo fahren wir hin? Unter Land oder raus auf den See? Entschieden uns für den See, war nicht so ganz richtig, Luvtonne als Siebter gerundet, danach runter, immer noch Siebter, Wind wurde weniger, auf die zweite Kreuz, Abkürzung ab ins Ziel. Am Ende der 5 Platz für uns, waren für die Gegebenheiten super zufrieden.
Danach noch ein vergeblicher Startversuch, es sollte nicht sein, der Wind schlief ein. Dann alle zurück in den Hafen und jetzt wurde erst mal wieder alles was auf der Kaimauer und auf der Wiese unter dem Baum lag, einklariert. Erstaunlich wie schnell das ging, „Übung macht den Meister“!
Am Ende siegte nach 1 Wettfahrt Rainer Willibald mit Crew.
Noch 2 Tage drangehängt mit Sightseeing, alles wunderschön. Übrings, am Montag war schöner Wind, ca. 3-4 Bft.
Liebe Bodenseer, vielen Dank für die herrliche und unkomplizierte Aufnahme, wir kommen bestimmt wieder, es war ein herrliches Erlebnis.
Günter Dörband und Rainer Birkenstock