Modellbau
Wenn der Bulli das Folke nicht ziehen darf, macht man das Folke kleiner.
Wie kommt man darauf, ein Modellbausatz vom Folkeboot herzustellen?
Auf Spant gebaut und mit fertig ausgefrästen Mahagoniplanken geklinkert?
Meine Leidenschaft zu den klassischen Booten begann vor 15 Jahren, als mein damaliger Arbeitskollege eine kleine Koralle restaurierte. Da wir bisher mit dem Faltboot per Segel eher gemächlich unterwegs waren, holten meine Frau und ich uns auch eine abgewrackte Koralle zum Restaurieren. Der Rumpf bot eine gute Grundlage zum Neuaufbau. So entstand in vielen Stunden ein neues Mahagoni Schmuckstück, mit dem wir noch im letzten Jahr einen wunderschönen Urlaub am Bodensee erlebt haben.
Als wir nach der Restauration mit der Jolle einige schöne Urlaubsreisen auf der Schlei, Müritz und Lac d´ Annecy in Frankreich erlebt haben, kam der Wunsch nach etwas größerem.
Auf der Suche nach einem klassischen Restaurationsobjekt stieß ich immer wieder auf das Folke. Vorsorglich machten meine Frau und ich schon mal den SKS-Schein und die Funklizenz gleich hinterher. In den Marinas und im Internet sog ich alles über das Folke auf. Wir haben in Dänemark sogar bei einigen Booten persönlich die Planken vermessen. Zu der Zeit stellte ich schon nebenberuflich kleine CNC gefräste Modellbausätze her. Nun lag der Gedanke natürlich nahe, ein Folke als Modell zu bauen. Auf der Refit in Bremen lernte ich jemand kennen, der mir die Rumpfhülle in 3D zeichnete. Hieraus konstruierte ich im CAD das komplette Folke. Es wurden die Spanten gezeichnet und ein Stecksystem ausgeklügelt, wodurch der Rumpf schnell und sicher gebaut werden konnte. Denn nun stand fest, aus der Modellkonstruktion mache ich einen Bausatz. Das gab es bisher noch nicht.
Auch stand fest, das Original-Folke ist zu schwer für unseren Bulli und wir haben uns dann für ein klassisches, schlankes skandinavisches Boot entschieden, das für uns trailerbar ist.
Derweilen ging die Folke-Modellkonstruktion weiter. Das Schwierigste war die Klinkerbauweise. Hier wurde Planke für Planke gezeichnet, gefräst und mehrmals am Rumpf Maß genommen, bis der Konturverlauf passte. Die Planken waren nun in Bogenform ausgefräst, sodass diese ohne zu Wässern und Gewaltanwendung sanft an die Spanten geklebt werden konnten. Wie aber sollte der Modellbauer mit einer Überlappung von ca. 2 mm passend am Deck mit der letzen Planke enden? Ganz einfach! Ich setzte im CAD in drei Spanten kleine Abstufungen, in der jede Planke ihre feste Position fand. Die nächste Herausforderung war ein in Segmenten fertig verklebtes Teak-Deck. Hierzu wurden per CNC Schablonen gefräst und es entstand wahrscheinlich das im Modellbau erste serienmäßig hergestellte Teak-Deck. Der Mast wurde aufwendig per Hand hergestellt und die Segel beim Segelmacher Latsch in Auftrag gegeben. Nun kam die letzte Hürde: Die Beschläge. Diese habe ich im CAD gezeichnet und aus Messingblech gefräst. Anschließend passend gebogen und verlötet. Im Zubehörhandel bekomme ich zwar Wantenspanner, Blöcke und Klampen, aber keinen Lümmelbeschlag und andere folke-spezifischen Beschläge.
Nach 2 Jahren Entwicklung fand dann die Jungfernfahrt mit dem Kamerateam der DMAX-Sendung „Die Modellbauer“ statt.
Falls Sie noch ausführlicher nachlesen wollen: in der FolkeNews gab es schon einmal 2 Berichte in den Ausgaben 2/2010 und 4/2010.
Mittlerweile sind viele neue Modelle entstanden. Aber auch ein 4m Runabout „Coolmam 13“ soll dieses Jahr fertig werden.
Für das Folkeboot gibt es inzwischen:
1m Modell oder Modellbausatz
0,5m Modell
Bausatzteile, Beschläge
Das Holz kann auch mit Edelholz wie Teak furniert und die Fugen mit schwarzem oder weißem Sika gefüllt werden.
Die Folke-Konturen können wir in Holz in verschiedenen Größen fräsen: als Wandbild, Tablett oder Untersetzer. Auch eine Tischplatte ist möglich.
Haben Sie eine andere Idee, fragen Sie uns einfach.
Rainer Kuhlmann
Modellbautechnik Kuhlmann
Dunlopstr. 40, 33689 Bielefeld
www.modellbautechnik-kuhlmann.de; kontakt@modellbautechnik-kuhlmann.de